Nach dieser ersten Woche Foundational Training Zuhause, haben wir uns am Samstag um 6:30 Uhr den Wecker gestellt. Wir sind aufgestanden, haben noch das letzte Zeug eingepackt und wurden von James Crockett (einem unserer Pfarrer) zum Hafen gefahren. Dort waren wir dann allerdings viel zu zeitig, denn das Boarding beginnt erst um 9 Uhr. Deswegen standen wir dann ein bisschen am Hafen rum und haben ein wenig später Erin aus dem anderen Pais Team kennengelernt. Sie kommt aus Amerika und bildet gemeinsam mit Phoebe und Ollie (beide aus England) das Pais Moneyreagh Team – auch in Nordirland, aber ein kleines Dorf, ungefähr 15 min von Belfast entfernt.
Mit ihr haben wir dann auf Paula und Amanda gewartet und als die zwei da waren, sind wir zum Boarding gegangen. Nach dem das alles super entspannt war und wir unsere Koffer abgegeben haben, sind wir in einen Bus gestiegen, der uns dann auf die Fähre gefahren hat. Die war zu meiner Überraschung wirklich stylisch eingerichtet und hat mir richtig gut gefallen. Nachdem wir unsere Plätze gefunden hatten, haben wir die nächsten acht Stunden mit essen, telefonieren und quatschen verbracht. Auch meine Angst seekrank zu werden war ganz schnell verflogen. Zwischendurch haben wir es uns natürlich nicht nehmen lassen die Weite des Meeres vom Deck aus zu sehen. Was wir nicht so sehr bedacht hatten: Es ist soooo windig!


Als wir dann ungefähr 18:30 Uhr in Liverpool angelegt hatten, haben wir unsere Koffer geschnappt und warteten draußen auf unser Taxi. Nun hieß es zwei Stunden Fahrt nach Burnley, in der Nähe von Manchester. Hier ist das Herz von Pais British Isles und das Nationalteam hat dort seinen Sitz. Als wir abends halb 10 angekommen waren, wurden wir von den anderen Teams begrüßt, die eine nicht ganz so lange Anreise hatten.
Wer jetzt denkt unsere Unterkunft war komfortabel, den muss ich leider enttäuschen. Wir haben auf dünnen Isomatten und im Schlafsack auf dem Kirchenboden in der Parkside Church geschlafen. Eine Erfahrung war es zwar wert, ich war aber auch sehr dankbar, dass nur eine Woche in Präsenz stattfand 😀
Wie ich versuche, meinen Rücken vor dem Kirchenboden zu schützen 😀 Lianas und mein Schlafplatz So sah der Raum aus, in dem wir geschlafen haben Hier seht ihr die Parkside Church von außen
Nachdem wir also angekommen waren und wild durcheinander gequatscht haben, hat uns Anna vom Nationalteam, die aus Nordirland kommt, irische Tänze beigebracht.
Am Sonntag begann unser Tag mit Frühstück und dem Weg zur LifeChurch, der Heimatkirche von Pais in der UK. Als wir dort angekommen waren und das erste Mal das Nationalteam in Person gesehen haben, war ich schon ein bisschen nervös. Diese ganzen Menschen, die für mich echt bewundernswert sind, standen dann auf einmal vor uns. Alle waren aber natürlich super nett und schon bald war klar, dass jeder mit jedem klar kommt.

Der Gottesdienst der LifeChurch war echt anders, als ich es von Zuhause gewohnt bin. Die LifeChurch ist auch kein richtiges Kirchengebäude, wie man es sich vorstellt. Es gibt keine Kirchenbänke, keine Orgel und weder Kanzel noch Altar. Im ganzen Raum stehen Stühle verteilt und auf der Bühne ist die große Band platziert. Die Person, die die Ankündigungen macht, muss kein Pfarrer sein und jeder kann etwas dazwischenrufen. Ich habe mich gefühlt wie in einem großen Konzert und der Gottesdienst, war super super cool. Die Predigt hat Pete Baker, der Nationaldirektor von Pais UK gehalten und er hat es soo gut gemacht. Nachdem wir ein bisschen Zeit mit der LifeChurch Community verbracht haben, sind wir wieder zu unserer Unterkunft gegangen. Dort haben wir verschiedene Gespräche geführt, Worship gemacht und am Abend war noch eine Freundin eines Paislers da, die einfach mal so ihr Testimony, also ihre Geschichte, ihr Zeugnis wie sie zu Jesus gefunden hat, geteilt hat. Das fand ich echt beeindruckend. Sie war zu diesem Zeitpunkt seit ungefähr einem halben Jahr Christ und sie hat mit so einer Überzeugung von Gott gesprochen, dass wir alle wirklich beeindruckt waren.
Und dann ging es auch schon wieder ins Bett, weil es am Montag um 9 in der LifeChurch mit dem FT Programm losging.



Hier könnt ihr einmal unseren Zeitplan sehen, der sehr vollgepackt war. Jeder Tag war voll mit Worship, Sessions zu verschiedensten Dingen, Workshops und dem Verlassen der Komfortzone. Am Montag hatten wir beispielsweise Zeit, ein Assembly (= 15 min Unterrichtsstunde/ Input in Schulen) vorzubereiten, was wir dann am nächsten Tag schon vor der ganzen Gruppe vortrugen. Oder die 5 Minuten Predigt, für die wir eine Stunde am Mittwoch hatten, um sie Donnerstag schon vorzutragen. Es waren aber auch bekannte Themenschwerpunkte, wie zum Beispiel die Kingdom Principles oder auch Generation Z.
Dienstag Abend sind wir alle gemeinsam durch ganz Burnley zum Schloss Gawthorpe gelaufen und haben dort ganz typisch britisch Fish & Chips gegessen (ich nicht ganz, weil ich ja keinen Fisch esse, aber das zählt trotzdem ;D)
auf unserem Weg nach Gawthorpe sieht vielleicht nicht so lecker aus.. das war es aber 🙂
Am Mittwoch hatten wir einen ganz besonderen Abend. Wir haben füreinander und für die ganze UK gebetet, dass wir auf offene Ohren, Türen und Herzen treffen und Gott in diesem nächsten Jahr durch jeden von uns wirken kann.
Am Donnerstag sind alle Deutschen Paisler gemeinsam nach Nelson gefahren und haben dort ihre BRPs abgeholt. Das ist sozusagen unser Personalausweis für dieses Jahr. Und nachdem ich ihn wirklich in der Hand hatte, war ich richtig stolz jetzt auch beweisen zu können, dass ich mich dazu entschieden habe ein Jahr lang im Vereinigten Königreich zu bleiben und dort für mein Leben zu lernen. Außerdem haben wir am Donnerstag einen kleinen Spaziergang durch Burnley gemacht und es war tatsächlich so warm, dass wir in kurzer Hose und ohne Jacke rausgehen konnten.
Am Freitag war unser letzter Tag, an dem wir noch einmal ausgesendet wurden, das Nationalteam für uns gebetet hat und wir Abendmahl gefeiert haben. An dem Tag haben wir auch ein Gruppenfoto gemacht und anschließend mussten wir auch schon einige Teams verabschieden, die ihren Weg “nach Hause” antreten mussten.
Wir haben am Freitag noch einmal ohne die anderen in der Parkside Church geschlafen und sind am Samstag früh von einem Bus abgeholt wurden, der uns wieder nach Liverpool zum Hafen gebracht hat. Auch die Rückfahrt verbrachte ich mit telefonieren, WhatsApp Nachrichten beantworten, Blog schreiben, Essen und mit den anderen quatschen. Als wir am Abend wieder Zuhause waren, war ich wirklich geschafft und gleichzeitig sehr glücklich, das alles erleben zu dürfen. Außerdem war ich sehr gespannt und auch ein kleines bisschen nervös, was mich in der nächsten Zeit erwarten wird, denn schon am nächsten Tag, sollten wir in unser Kirche eingeführt und richtig vorgestellt werden. Das werdet ihr aber im nächsten Beitrag lesen können.
die Fähre hat uns auf jeden Fall nicht hungern lassen und goodbye Liverpool