Und da war der große Tag. Am Montag dem 23. August 2021 bin ich um 5:30 Uhr aufgestanden um die letzten Dinge wie Ladekabel oder auch meine Trinkflasche einzupacken. Dann hatte ich noch ein bisschen Zeit um mich von unserem Haus, meinem Bruder und seiner Freundin zu verabschieden.
Nach dem ich einen letzten Blick auf unser Haus geworfen hatte, bin ich mit meinen Eltern, zwei Koffern und einem Rucksack losgefahren. Auf dem Weg hat es geregnet und ich habe mich somit schon einmal auf das nordirische Wetter eingestimmt… dachte ich 😀 (mehr dazu später).
Exakt drei Wochen nach dem wir Sunny zum Flughafen gebracht haben, stand ich nun da und musste mich von allen verabschieden. Das Einchecken war super einfach und alle Dokumente, die ich vorher ausgefüllt hatte, haben gestimmt. Wuhuuu!!

Um 11 Uhr sollte mein Flug von Berlin nach Dublin in Irland starten. Ca. 9:30 Uhr haben wir eingecheckt und ich bin durch die Sicherheitskontrolle gegangen, nach dem ich mich von meinen Eltern verabschiedet hatte. Dann saß ich also in dem großen neuen Berliner Flughafen und dachte ich hätte noch unglaublich viel Zeit. Außerdem hatte ich neue Schuhe an, weil diese die schwersten waren und nicht mehr in den Koffer gepasst haben. Ich dachte, ich habe sie eingelaufen, dem war aber nicht so und schon nach dem reinlaufen zum Flughafen hatte ich mir unglaublich viele Blasen gelaufen. Kurz bevor ich durch die Sicherheitskontrolle gegangen bin, hatte meine Mama noch Pflaster in ihrer Handtasche gefunden und mir mitgegeben. Danke Mama!!
Also saß ich dort und habe erstmal angefangen meine Fersen mit Pflastern zu bekleben und zusätzlich Sunny Sprachnachrichten zu schicken, um ein bisschen mit ihr zu quatschen. Sie hat mir zum Glück den Tipp gegeben, dass man lieber früher als später auf die Anzeigetafeln gucken sollte, wann das Boarding beginnt. Also habe ich mich umgeschaut und gesehen, dass ich noch ungefähr 15 Minuten hatte, bis mein Boarding beginnt. Deshalb habe ich mich ganz entspannt aufgemacht, da ich dachte ich sei gleich da und hätte unglaublich viel Zeit. Ich hatte nur leider ein bisschen unterschätzt, WIE groß dieser Flughafen ist. Also bin ich original 25 Minuten einfach nur geradeaus gegangen, um mein Gate zu finden. Mit Blasen an den Füßen und verzweifelten Sprachnachrichten an Sunny bin ich aber irgendwann doch am Ziel angekommen und konnte super entspannt in das Flugzeug einsteigen. Normalerweise habe ich große Flugangst, aber dieses Mal war ich relativ entspannt und hab mich eigentlich mehr gefreut, als dass ich Angst hatte.
Und dann ging es wirklich los. Wir sind abgehoben und ich habe mich damit von Deutschland verabschiedet. Der Flug verlief super entspannt und ich habe ihn mit Sprachnachrichten von Freunden und dem Hörspiel „Tintenherz“ von Cornelia Funke verbracht. Außerdem haben mir Karl, Magda und die Freundin meines Bruders einen Brief mitgegeben, den ich dann im Flugzeug lesen konnte. Da saß ich nun auf meiner Reise nach Nordirland und las Abschiedsbriefe… das war ein Moment in dem man sich wirklich fragt, ob das hier alles real sein kann.

Als ich in Dublin angekommen bin, haben mich Liana, die von Düsseldorf geflogen ist und Paula, unser Training Overseer, begrüßt. Am Flughafen haben wir uns erst einmal etwas zum essen geholt und uns ein bisschen unterhalten. Nach ungefähr 1 1/2 h haben wir dann den Bus von Dublin nach Belfast genommen und damit auch schon ein bisschen vom Land gesehen.
Schon auf der Busfahrt haben Liana und ich unglaublich viel gequatscht und uns ausgetauscht, wie die letzten Wochen für uns so waren. Wir haben echt viel über uns selbst und die andere Person gelernt und obwohl wir beide echt fertig waren, enthielt diese Busfahrt sehr viel Inhalt.
In Belfast angekommen, wurden wir von unseren beiden Pfarrern (die zufällig beide James heißen) abgeholt und zu „unserem Haus“ gebracht.
Hier ein kleiner Einschub zum Verständnis. Als Paisteam arbeiten wir mit Kirchen zusammen und nehmen auch am Gemeindeleben teil. Deswegen ist es gewöhnlich auch so, dass man nur in eine Kirche geht und eine Kirche ein Pais Team hat. Leider ist ein Pais-Team aber auch nicht kostenlos und es ist nicht einfach, so viel Geld als alleinige Gemeinde aufzubringen. Deswegen arbeiten wir als Pais East Belfast dieses Jahr mit zwei Kirchen zusammen, die sich das Geld für unsere Unterkunft, das Essen und alles Weitere teilen. Ich habe mich gerade entschieden, dem Konzept von Pais einen nächsten Beitrag zu widmen, um das was wir hier tun greifbarer zu machen.
Deswegen haben wir aber zwei Pfarrer und wurden auch von den zwei James abgeholt. Als wir am Haus angekommen sind, wurden wir erst einmal mit Lebensmitteln versorgt und waren da schon unglaublich beeindruckt und dankbar, wie sehr sich die Leute um uns kümmern. Nach dem wir eine kleine Haustour bekommen hatten sind wir mit Paula noch ein bisschen in unserer Gegend herumgelaufen und sie hat uns die wichtigsten Dinge gezeigt. Zum Beispiel in welche Richtung man gehen muss, um in das Stadtzentrum zu kommen, wo ein Arzt ist, wo sie wohnt und wo unser neues Haus ist (Wir waren die ersten Wochen nämlich erst einmal in einer Zwischenunterkunft). Nach dem sie uns alles gezeigt hatte, sind wir wieder zurück gegangen und haben uns erst einmal ein bisschen eingerichtet. Natürlich nicht, ohne mindestens 100 mal gesagt zu haben wie heftig und krass das alles ist und wie dankbar wir dafür sind. Ein weiteres Highlight an diesem Tag war, dass man in unserem Haus auf das Dach gehen konnte und dort eine wunderschöne Aussicht hat. Das haben wir natürlich auch gleich ausprobieren müssen.

Zu unserer großen Freude war dieser 23. August ein sehr sonniger und warmer Tag in Nordirland. Am Abend sind wir noch ein bisschen in unserer Straße herumgelaufen und haben uns die Nachbarschaft angeschaut. Dann haben wir außer Essen kochen und die Familie updaten, dass wir gut angekommen sind, nichts mehr gemacht. Circa 23 Uhr sind wir total erschöpft nur noch ins Bett gefallen.





Am nächsten Morgen sind wir ohne Wecker nach ungefähr 11 Stunden Schlaf aufgewacht und haben uns erst einmal ein leckeres Frühstück gemacht. Die Kirsche auf der Sahnetorte war das Wetter. Die Sonne hat geschienen und wir konnten auf unserem Dach frühstücken. Den Rest des zweiten Tages haben wir erstmal ganz entspannt mit Sonne genießen, Quatschen, Planen und Essen verbracht. Außerdem haben wir schon am zweiten Tag den ersten Kulturschock erlebt. Nach dem wir ganz entspannt im Wohnzimmer auf dem Sofa saßen, hatte ich Liana zwei Männer mit Leitern auf der Straße gezeigt. Das sah ganz lustig aus, wie die über die Straße liefen und kurz darauf scherzten wir noch: „Haha, vielleicht kommen die ja auch bei uns vorbei“. Kurz darauf sehe ich aber tatsächlich, wie einer unser Tor öffnet und sich mit seiner Leiter in unseren Vorgarten stellte. Daraufhin sind wir natürlich aufgesprungen und außer Sichtweite geflohen. Und da fängt der Mann doch tatsächlich an unsere Fenster zu putzen. Wir waren so geschockt, dass wir in dem Moment aus sicherer Entfernung einfach nur mit offenem Mund zuschauten, wie unsere Fenster gewischt und getrocknet wurden. Nach dem er sich wieder entfernt hatte, haben wir aus unserem frisch geputzten Fenster geguckt und gesehen, wie ein anderer am Haus gegenüber Fenster putzte. Das mussten wir natürlich festhalten, auch wenn wir immer noch in Schockstarre ausharrten. Später haben wir festgestellt, dass jeden Dienstag Fensterputzer kommen und das wohl total normal im Vereinigten Königreich ist.

Schon an diesem Tag hatten wir unglaublich viel zu verarbeiten und sind deswegen um 11 Uhr ins Bett gegangen.
Wenn man in die UK einreist, muss man staatlich anerkannte Covid-Tests machen. Je nachdem, ob man aus einem Green, Amber oder Red-List-Country kommt, variieren die Bestimmungen. Da Deutschland ungefähr drei Wochen vor unserer Reise auf die Green- List gerutscht ist, mussten wir „nur“ einen Tag 2 Covid-Test buchen, den man dann an ein Labor schickt und das Ergebnis per E-Mail bekommt. Und genau auf diesen Covid-Test haben wir am Mittwoch gewartet. Wir sind pünktlich um 8 Uhr aufgestanden, haben wieder auf dem Dach gefrühstückt und wollten uns dann mit Dingen wie: unseren James antworten, Freunden, Familien und Leuten von Pais schreiben, Geld überweisen, einkaufen gehen, Pais Videos anschauen und einer missglückten Fahrradtour (weil platte Reifen), beschäftigen.
Nur irgendwie wurden wir von einem verpassten Anruf auf meinem Handy davon abgehalten. Mich hatte eine Nummer angerufen, bei der in meiner Anrufliste „Vereinigtes Königreich“ drunter stand. Mir ist natürlich erst einmal das Herz in die Hose gerutscht und ich habe zurückgerufen. Dort hatten wir aber leider nur eine Computerstimme am Apparat, die uns erklärt hat, dass wir sozusagen beim nordirischen Gesundheitsamt gelandet sind und dieses uns zurückrufen wird. Dann haben wir also gespannt, aber entspannt auf den nächsten Anruf gewartet. Zwei Stunden später war dies der Fall und ich konnte mit einem freundlichen Herrn sprechen, den man aber absolut nicht verstanden hat. Das lag nicht einmal an seinem Englisch, sondern einfach an der Verbindung. Nach dem wir ihm erklärt hatten, dass wir so gut wie nichts verstehen, wollte er uns einen deutschen Kollegen an den Apparat holen (aufgrund dessen bin ich mir ziemlich sicher, dass auch er uns sehr schlecht verstanden hat, denn es ging ja nicht um Sprachprobleme). Aber dann warteten wir einige Minuten bis der nette Herr vom Anfang zurückkam um uns zu sagen, dass er seinen deutschen Kollegen nicht finden kann und uns zurückruft. Immer noch völlig planlos, was sie eigentlich genau von mir wollten. Dann musste der Tag aber weitergehen und wir haben versucht unsere To-Do Liste weiterhin abzuarbeiten. Circa zwei Stunden nach dem letzten Anruf „der Regierung“ hat es an der Tür geklingelt und ein Postbote brachte uns unsere bestellten Covid-Tests. Da waren wir erstmal unglaublich erleichtert, weil wir schon Angst hatten, dass es damit ein Problem gibt. Leider hat mich das Gesundheitsamt aber genau zu dieser Zeit noch einmal angerufen und ich war natürlich nicht da, um ans Telefon zu gehen. Nach einem gefühlten Nervenzusammenbruch, warum alles so schief geht, haben wir abermals beschlossen an unserer To-Do Liste zu arbeiten. Darauf stand auch, dass wir ein Video drehen für „uns selbst in einem Jahr“. Darin wollen wir einfach ein bisschen schildern, wie unsere jetzige Situation und der Gefühlszustand ist. Nach ungefähr einer Minute reden, hat mich aber wiederholt „das Gesundheitsamt“ bzw. die zuständige Behörde angerufen und wir sind heute so dankbar, dass wir diesen Moment auf Video haben.
Letzten Endes, hätte ich eigentlich in Quarantäne gemusst, weil ich vor 10 Tagen in Frankreich war und dies auf der Amber-Liste stand. Irgendwie habe ich es aber hinbekommen, der Frau der Behörde klar zu machen, dass ich NICHT durch Frankreich gereist bin, sondern nur in den letzten Tagen dort im Urlaub war. Nach ungefähr 20 min hat sie dann aufgelegt mit den Worten: „Ok, sie müssen jetzt nicht in Quarantäne“. Danach musste ich erst einmal verdauen was passiert ist und war unglaublich dankbar, dass ich meine erste Woche nicht Zuhause verbringen muss.
Den Rest des Tages haben wir weiter an unserer To-Do Liste gearbeitet und unsere Covid-Tests zur Post gebracht. Da dieser Tag außerdem wunderschön warm war, sind wir danach in den Ormeau-Park gegangen. Das ist der größte Park Belfasts und er wurde uns schon vor unserer Reise sehr ans Herz gelegt.




Als wir zurück kamen, wurden wir von einem Paket im Vorgarten überrascht. Unsere beiden Pfarrer hatten uns Lebensmittel gekauft und das nicht zu knapp. Seht selbst:

Wir waren wieder einmal völlig überwältigt und unglaublich dankbar, dass es Leute gibt, die sich so sehr um uns kümmern und denen wir so wichtig sind. Den Tag haben wir dann noch mit ein bisschen quatschen, einem kleinen Spaziergang und dem Abendessen ausklingen lassen.
Am Donnerstag hatten wir das Privileg mit Paula, die uns auch von Dublin abgeholt hatte, die Stadt anzuschauen. Wir haben sie früh abgeholt und sind dann einfach los gelaufen. Sie hat uns unsere Kirche gezeigt, in der wir das nächste Jahr arbeiten werden und ist dann mit uns zum C.S. Lewis Square gegangen. C.S. Lewis ist ein berühmter Schriftsteller und Literaturwissenschaftler und hat zum Beispiel „Narnia“ geschrieben. Wir haben es unglaublich genossen und waren wiederholt sehr beeindruckt von der Schönheit „unserer Stadt“.
Nach dem Paula leider wieder arbeiten musste, haben wir den Tag mit Wetter genießen, Quatschen und Blog schreiben verbracht. Außerdem haben wir uns in den Ormeau Park gesetzt und einen Brief an uns selbst, für in einem Jahr geschrieben. Diese Erfahrung werde ich auch niemals vergessen. In der Sonne sitzend, Briefe schreibend und wissend, dass man am richtigen Platz ist. Das habe ich sehr genossen. Als wir Zuhause waren, haben wir uns mit dem Abendessen beeilt, damit wir schnell ins Bett kommen. Dies war nämlich unser letzter Tag zu zweit…
Am Freitag ist nämlich unsere dritte Teamkollegin Dorit angekommen, die schon eine Woche in England verbracht hatte. Nach einer langen Nacht auf der Fähre haben wir versucht sie so herzlich wie möglich in Empfang zu nehmen und zu begrüßen. Nach einem kleinen Austausch haben wir uns aber alle noch einmal ins Bett gelegt und ein bisschen geschlafen, um fit für den Tag zu sein.
Ungefähr nach dem Mittag sind wir dann losgegangen und haben das Stadtzentrum erkundet. Wir haben so viel über Belfast gelernt und mal wieder das erstaunlich gute Wetter genossen. Wusstet ihr, dass die Titanic in Belfast gebaut wurde… oder dass viele der Game of Thrones Szenen in Nordirland gedreht wurden und es ein sehr großes Filmstudio in Belfast gibt? Ich wusste vieles davon nicht und habe es deswegen sehr genossen, mehr darüber zu lernen.
Das Titanic Museum mit Dorit vor der Belfast City Hall der Albert Memorial Clock Tower mit Liana vor der Belfast City Hall am Fluss Lagan in einem Deko Geschäft unser erstes gemeinsames Selfie
Wir haben das Titanic quarter erkundet, uns einen Milkshake geholt und sind am Fluss Lagan entlang gelaufen. Dieser führte uns dann auch ins Stadtzentrum, wo wir Wahrzeichen wie den Albert Memorial Clock Tower (auch: der schiefe Turm von Belfast), die City Hall oder den Big fish angeschaut haben. Nach dem wir den ganzen Tag rumgelaufen sind, mussten wir uns erstmal ausruhen und sind dann auch bald schlafen gegangen.
Paula hatte uns erzählt, dass es am Wochenende das letzte Mal eine freie Busfahrt zum Black Mountain gibt. Diese Chance wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und planten innerhalb von 53 Minuten auf dem Berg zu sein und die Aussicht zu genießen. Leider war unsere Reise allerdings von sehr vielen Hindernissen geprägt. Ungefähr um 10 Uhr am Morgen hatten wir unser Zeug gepackt um zur Busstation zu laufen und erst einmal ins Stadtzentrum zu fahren. Nach ungefähr 10 min Fußweg standen wir voller Erwartung an der Bushaltestelle und freuten uns sehr, als der Bus um die Ecke kam. Also wollten wir uns Tickets kaufen und in den Bus steigen. Leider wussten wir aber nicht, dass man im Bus weder mit Karte, noch mit Scheinen bezahlen kann und das Geld zusätzlich genau passend haben muss. Also sind wir wieder ausgestiegen und brauchten einen neuen Plan. Da Liana auf die Toilette musste, ist sie mit Dorit nach Hause gegangen und ich bin in ein Geschäft gegangen um Geld zu tauschen. Ich muss sagen, dass ich davor ganz schön Respekt hatte, alles aber wunderbar funktioniert hat. Nach dem wir dann also 30 min später wieder an der Bushaltestelle standen, konnten wir unserer Reise beginnen, haben eine Tageskarte gekauft und sind ins Stadtzentrum gefahren. Dort mussten wir noch einen weiteren Bus nehmen, um zum Startpunkt des kostenlosen Buses zu kommen. Also googelten wir und waren uns ziemlich sicher, dass wir mit ungefähr fünf Buslinien fahren können. Also warteten wir, dass eine von diesen fünf zur Busstation kommt. Nach ungefähr 20 Minuten, kam dann auch endlich einer der richtigen Busse und wir sind eingestiegen. Dorit hatte uns eine Busstation rausgesucht, bei der wir anschließend nur noch eine Minute laufen mussten, um an der Abfahrtsstation des kostenlosen Buses anzukommen. Nach dem wir feststellen mussten, dass der kostenlose Bus einfach 15 Minuten eher gefahren ist, waren wir einfach nur noch total fertig und haben erstmal unsere Wraps gegessen um ein bisschen zu Kräften zu kommen. Nach ungefähr einer halben Stunde kam dann schließlich der Bus, mit dem wir dann auch auf den Black Mountain fahren konnten. Nach einer kleinen Schleife und einem Umweg waren wir endlich auf dem Weg. Als wir oben angekommen waren hatten wir ungefähr 1 1/2 Stunden um die Aussicht zu genießen. Also sind wir los gestiefelt und hatten nicht einmal eine wirkliche Idee, in welche Richtung wir eigentlich gehen sollten. Also sind wir einfach geradeaus gegangen und der Menschenmenge gefolgt. Am Ende unserer 40-minütigen Wanderung hatten wir dann endlich einen Blick auf Belfast und das Meer. In diesem Moment hatte ich wirklich das Gefühl, die Welt liegt mir zu Füßen und einmal mehr wurde bestätigt, dass ich genau am richtigen Platz bin.
Nach dem wir die Aussicht genossen hatten und viele Fotos gemacht haben, mussten wir auch schon wieder zurück, um den fünf Uhr Bus zu bekommen. Also sind wir zurückgefahren und waren nach deutlich kürzerer Zeit Zuhause als auf der Hinfahrt.
Dieser Tag hat wirklich einen ganz besonderen Platz in meinem Herzen, denn es war nicht nur die Stadt Belfast, sondern ganz Nordirland was mich an diesem Tag in seinen Bann gezogen hat. Die weitläufigen saftig grünen Wiesen, mit Kühen und Schafen und wir mittendrin. Nach diesem Tag bin ich einfach nur noch ins Bett gefallen, hatte aber vom ganzen Grinsen richtige Kopfschmerzen.
Und am Sonntag waren wir dann das erste Mal in unserer Kirche. Wir wurden herzlich aufgenommen, empfangen, vorgestellt und eingeführt. Dorit und ich sind am Sonntag in der St. Clements Church und Liana in der BCC (Branial Community Church). Diese zwei Kirchen teilen sich ja das Pais Team und damit auch alle verbundenen Kosten. Dazu werde ich aber in einem gesonderten Beitrag noch mehr schreiben. Nach dem Gottesdienst waren wir bei unserem Outreach Worker zum Essen eingeladen und hatten einen tollen Nachmittag mit seiner Familie. Wir haben zusammen Mittag gegessen, uns kennengelernt und über Dinge gesprochen, die wir unbedingt in diesem Jahr sehen oder machen sollten. Ungefähr halb fünf am Nachmittag sind wir dann nach Hause gegangen und haben es sehr genossen ein bisschen runter zu kommen und mit Familie oder Freunden zu telefonieren.
In dieser ersten Woche hat es nicht einmal geregnet, noch war auch nur annähernd schlechtes Wetter in Aussicht. Es war warm und T-Shirt mit leichter Jacke hat völlig gereicht. Belfast hat sich wirklich von seiner allerbesten Seite gezeigt und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es einmal grau und bewölkt sein könnte. Alles in allem eine aufregende und wunderschöne erste Woche in Nordirland ❤